Hallo meine Lieben,
vier Wochen sind wieder vergangen und wir sitzen in der subarktischen Klimazone, im Wald… es regnet! Eine gute Gelegenheit für einen kurzen Bericht der letzten Wochen. Auf unserer Reise von Stockholm zu dem Ökodorf Skogsnas nahmen wir uns eine Woche Zeit. Auf unserem Weg hatten wir sogar ein paar Tage Badewetter, sommerliche Temperaturen mit 33°C.
Inzwischen ist Michael absoluter Profi, Dank Google-Maps, was die Suche von einsamen Übernachtungsplätzchen betrifft, Eines schöner als das Andere. Ungefähr 300 km nördlich hinter Stockholm tauchten wir ein, in die weiten Weiten und Wälder von Schweden. Vorbei war es mit der Lieblichkeit, selbst optisch veränderte sich die Umgebung in ein raues Klima. Zweckmäßigkeit ist hier angesagt, aber auch hier fanden wir unsere „Highlights“ mitten in der wilden Natur.
Sarah und Lillis ein ehemaliges Hippie-Pärchen, inzwischen mit 12 Enkelkindern, waren unsere nächsten Gastgeber. Sie haben vor 40 Jahren mit 16 weiteren Leuten 240 Hektar Wald gekauft und das Dorf Skogsnas 200 km unterhalb dem Polarkreis, gegründet. Ein liebevoller Ort mit sehr sympathischen Gastgebern. Allerdings war unser Eindruck, dass die „Sturm und Drang Zeit“ schon etwas zurück lag. Die Jugend ist auch hier abgewandert in die Städte und die Alten sind zurück geblieben.
Attraktionen in der näheren Umgebung waren prähistorische Felsritzungen und wilde Flussläufe.
Wir verließen Skogsnas, musikalisch untermalt mit: „My way“ von Frank Sinatra. Nun rumpelte die Berta mit Höchstgeschwindigkeit 40 über die Schlaglöcher der Schotterstraßen, durch die Wälder Richtung Osten. Dies war sicher ein gutes Training für weitere Expeditionen in den… Osten.
Das die Infrastruktur schlagartig verschwunden war, wurde uns erst richtig bewusst, als wir noch 10 l Diesel im Tank hatten. Service an der Tankstelle gibt es nur in seltenen Fällen, hier wird ausschliesslich mit Karte bezahlt. Als wir dann endlich mitbekamen, dass es für diesen Vorgang eine Spezialkarte gab, waren wir sehr froh als uns ein hilfsbereiter Schweden aus der Patsche half. Nach dem Abendbrot von Berta, hatten wir kurz darauf unser Übernachtungsplätzen erreicht.
In dieser Nacht stellten wir allerdings fest:
…Berta ist undicht!
Bislang blieben wir von der prophezeiten Mückenplage verschont. Am nächsten Morgen gab es, obwohl alle Fenster geschlossen waren, an die 60 Mücken-Leichen in der Berta. Da die Nächte um diese Jahreszeit taghell sind, wurde wenigstens die Treffsicherheit vereinfacht. Inzwischen wird die Berta an Problemstandorten mit einigen Papierfetzen über alle Lüftungsschächte geschmückt, mit gutem Erfolg.
Die letzten 14 Tage waren wir bei Elvira in Trehörnsjö. Sie lebt in dem Haus ihres Großvaters, wo es viele Renovierungsarbeiten gab. Hier ist ein jahrelanger Traum von mir in Erfüllung gegangen…, schwimmen mit dem Pferd. Unabhängig von den Reittouren durch die felsige Bergwelt, war das für mich ein großartiges Erlebnis.
Heute haben wir 300 km durch die endlosen Wälder zurück gelegt und stehen kurz hinter Jokkmokk in Lappland und auch hier regnet es noch immer. Für die nächste Woche habe ich strahlenden Sonnenschein bestellt, denn da sind wir endlich in Abisko oder vielleicht schon auf den Lofoten.
Seit alle ganz lieb gegrüßt aus der Sommerfrische
von Anna, Michael und der standhaften Berta