Meine Lieben,
juhu, es ist Sommer, welch ein Genuss, nach drei Wochen Regen, Wind, 11 Grad und das ganze ohne Heizung, kombiniert mit morgendlichen Waschungen in Bergseen oder Flüssen. Das war eine gute Abhärtung und die Hitze, jetzt von 24 Grad ist kaum auszuhalten…
Aber nun ein kurzer Rückblick auf die vergangenen Wochen. Innerhalb weniger Tage hatten wir Abisko, einen Nationalpark im Norden von Schweden erreicht. Die Fahrt dort hin war eher einfältig…rechts ein See, links ein See, Wald und zwischendurch…
Rentiere. Das Verkehrsnetz reduzierte sich auf eine Straße und so wurden unsere einsamen Übernachtungsplätzchen eher rar. Die bizarre und wilde Bergwelt in Abisko hatten wir mit ein paar Wandertagen erkundet und sind dann weiter Richtung Norwegen.
Mit dem Übertritt der Grenze, befanden wir uns plötzlich in einem komplett anderen Land. Die Landschaft veränderte sich, Häuser mit Grasdächern, es wurde milder, lieblicher und die Vegetation erschien uns richtig üppig. Aber auch hier sollte es weiter Richtung Norden gehen, die Lofoten haben wir links liegen gelassen, da der Bekanntheitsgrad dieser Inselgruppe sich im Touristen-strom auf der Straße widerspiegelte. Unserer „Winkehand“ – unter Wohnmobilkollegen gibt es offensichtlich eine Grußpflicht -, wollten wir eine Pause gönnen und sind nach Andenes an’s offene Meer abgebogen.
Die Natur und Landschaft, das Zusammentreffen der gigantisch erscheinenden Berge mit dem Atlantik, sind von einer atemberaubender Schönheit.
Hier wird einem wieder bewusst, auf was für einem fantastischen Planeten wir leben und wie unbewusst wir teilweise damit umgehen. Selbst an der Küste ist frischer Fisch aus dem Meer eine Mangelware bzw. nicht mehr existent.
Den einzigen uns gegönnten Sonnentag haben wir genutzt, um mit einem Schlauchboot die Meeresgiganten beim „Durchatmen“ zu beobachten. Es war schon ein sehr beeindruckendes Erlebnis, die Pottwale aus der Nähe zu erleben.
Da die Regenfront kein Ende nahm, haben wir uns schnell entschieden unseren Kurs Richtung Süden anzutreten. Schwungvoll hat die „Dicke“ winzige, kurvenreiche Bergpässe, enge, kilometerlange Tunnel gemeistert und konnte sich bei den Stopps in der Bergwelt, an wilden Bächen und Seen, direkt am Meer bei einer frischen Brise erfrischen…. wir natürlich auch!
Vor ein paar Tagen haben wir den Polarkreis verlassen, stehen kurz vor Trondheim und stellen mit etwas Wehmut fest… es geht abwärts… die hellen Nächte sind wieder dunkel, das Licht verändert sich, die Schatten werden länger, so manche Felder sind gemäht. Aber gut, jetzt haben wir noch Sommer und wir genießen die Sonne und Wärme.
Wir hoffen Ihr auch…?
Alles Liebe und bis bald, Anna, Michael und die flotte… Berta!